Gedicht: Herzfarben
(Irgendwann 2002)
Wermutsblau malte er den Hintergrund, Trauertränen in Lila tropfte er darauf Und ließ seiner schwarzen Wut, Sowie der Dumpfheit des Gefühls, In grauen Fahrern freien Lauf. Verdörrtes Braun stand für die Liebe, Deren Rot nur noch verschwindend sichtbar war. Kein Funke strahlte mehr in Sonnengelb Und leuchtendem Zinnober ihm entgegen. Aschfahl stach der Verlust aus seinem blond-mellierten Haar. Ein gleißend weißer Blitz durchfuhr ihn - Grasgrüne Hoffnung spritzte auf das Bild, Goldgelb und Silber war die Raserei, Und grell blau floss die Energie durch seinen Geist, Die verqueren Striche und Gedanken schienen wild. Wie zäh vermischten sich die Farben, Schon jetzt ein breiig-brauner Wust Aus Regenbogen-Emotionen, die für sich gesehen Bunt einst waren, klar und rein. Dank diesem blässlich-rosa Wissen verging ihm bald die Lust. Violett war eigentlich die Brücke, Die zu retten ihn verstand. Mit großen, roten Bögen malt er sie Rosa und Blau die Augen, kindlich Als Gegensatz zur Staffelei mit einem Lächeln an die Wand.
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