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Gedicht: ISP

BearbeitenHistorie

„ISP“ oder auch „Das Würgungsprinzip“


''gewidmet einen großen Deutschen Provider"

Problematik:


Netzbürger ohne Netz gleich
Programmieren ohne Compiler;

sinnlos der Versuch
Kontakt aufzunehmen;

Pakete mit Ziel aber ohne Weg;
- verloren im Nirvana der Daten;

Informationen unerreichbar
blockiert durch eine Barriere aus Gier und Arroganz;

Ursache:


Die Rechnung bezahlt doch die
Dienstleistung nicht erbracht;

Sinnloser Versuch Kontakt aufzunehmen -
provoziert durch Sabotage;
Mittel zur Tat: Inkompetenz;

Die Darsteller:


Der Service


Eine Flatrate nur halb im Wert,
funktioniert sie doch den halben Monat nicht.
Du denkst an Service,
die Hotline,
die Rettung.
Doch rufst du an entpuppt er sich als Maske.
Inhaltslosigkeit am Ende der Leitung,
dank unter bezahltem, geringfügig ausgebildetem Personal,
erreichbar für die Massen;

Die Kassen


Klingende Kassen,
finanziert durch ein Labyrinth an Nummern;
Nummern kassierend mit jeden Anruf,
ignorieren gleichmütig den Drang nach Information;
Ein Labyrinth für Irre, fehlgeleitete gutgläubige Kunden,
hoffend auf einen Weg zur Erlösung

Die Kassen,
gut gefüllt durch Kosten für eine Flatrate,
den Telefonanschluss nicht zu vergessen,
gut gefüllt auch durch Geld für Service;

Der ISP


Der ISP er sträubt sich -
will nicht einsehen seine Schuld;
Des Kundens mangelnden Verständnis,
der Technik,
gibt er die Schuld.

Doch insgeheim, wen wunderst,
reibt er sich die Hände am heimischen warmen Kamin,
gut befeuert dank voller Kassen;

Der Kunde


Verraten bist du Kunde,
gebremst in deinen Drang nach Information,
zensiert deine Meinung, versperrt dein Mund,
durch eine tote Leitung,
irreparabel beschädigt dank dem Interesse
an dir du armer Kunde,
in dem noch ein letztes Häuflein Geld stecken könnte,
Verraten bist du Kunde!

Ein Stück Drama


Willst du, Kunde, dich diesen Treiben nun verwehren,
auf klassische Art nicht mehr zahlen,
dich seiner Macht entziehen (des ISP`s),
bleiben dir nur zwei Wege,
zum dich aus deiner Welt begeben,
dem Leben im Netz ein Ende setzen,
vergessen deine Mails,
vergessen deine Freunde,

oder

und auch nicht weniger grausam,
nicht mehr zahlen,
den großen ISP verärgern,
Zorn zu provozieren,
Zorn zu ernten.
Den Schweiß der Anwälte riechen,
vor den Richter kriechen,
und verrotten in einen Loch,
im Schuldenturm für dich bereit gemacht,

Fazit


Um nun zurückzukommen auf den ISP,
das Würgungsprinzip klar zu machen,
begreife eins:
sie sind deine Herren,
für sie arbeiten sollst du,
dein Geld verdienen um sie zu finanzieren.
Das Netz ist frei o ja,
ein Podium für deine Meinung,
eine Darstellungsplattform deiner selbst,
deiner Kunst und deines Dramas.
Doch bist du um diese Welt,
die Schranken öffnet, zu betreten,
auf ihn angewiesen den ISP.
So merke:
spare viel denn er wird viel nehmen,
ausnutzen deinen Drang nach Kommunikation,
gelegentlich dich auf die Schippe nehmen,
dein Geld aus der Tasche ziehen.
Das was sollst du tun,
Gefangen bist du in dieser freien Welt,
Paradox diese Abhängigkeit vom Geld.
bleibt normalerweise nur noch eins zu sagen,
Verraten bist du Kunde!




Dieser Text ist unter einer Creative Commons-Lizenzexternal link lizensiert.
Autor Genre Entstehungsdatum Status
Johannes Gedicht Herbst 2007 fertig

Zu dieser Seite haben beigesteuert: Johannes .
Seite zuletzt geändert am Mittwoch, 06.Februar 2008 21:32:13.