Narbenarme
Unwissend die zwei Gestalten, Arm in Arm, vereint auf Zeit.
Kann man sich denn überhaupt auf der sicheren Seite wägen, wenn doch die missgestaltete Natur des Menschen wie ein Damoklesschwert die Szenerie beherrscht. Doch positive und insbesondere negative Handlungen und Taten auf die scheinbar so zwingende Natur des Menschen zu schieben wäre doch ein wenig zu feige, zu einfach. Herausreden könnte man sich, wann immer es einem danach beliebt. Zu einfach. Auch ich hatte die Wahl, konnte mich entscheiden, für gut oder böse, für null oder eins. Ich weiß, es ist zu einfach, sieht zu sehr nach schwarz und weiß aus, zu binär. Ich will hier auch nur ein einfaches Schema aufzeichnen, ich darf mich nicht schon wieder verkopfen. Ich suche nach einer Antwort und will erfassen, begreifen warum. Warum? Genausogut könnte ich fragen: woher kommen wir und wohin gehen wir und was ist eigentlich dieser verfluchte Sinn des Lebens? Eher kann ich die Folgen meiner Taten abschätzen, zumindest oberflächlich. Es wurde mir ja auch ein Bild vor Augen geführt. Wahrhaft, ich war es, ich habe diese Narben gesät! Meine eigentlich doch so nichtigen Worte und betrachtet man einmal das Ganze, noch nichtigeren Taten zerstörten, säten unauslöschlich das was ist. Und das was ist , wird das sein, was für mein Opfer immer war. Und wenn ich schneide, schneide ich tief, so tief, dass Narben bleiben. Und wenn Narben bleiben, bleiben sie lang, so lang, dass Ären weinen. Und wenn Ären weinen, weinen sie laut, so laut, dass Narben zurückgeworfen werden.
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