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Open Source Music Software

Ardour 2:

Ardour 2 ist eine sogenannte "Digital Audio Workstation" und gibt es mittlerweile für Linux und Mac. Mit Diesem ziemlich flexiblen und mächtigen Mehrspur-Aufnahmeprogramm kann man im typischen Sinne in einem Editor seinen Sound auf verschiedenen Kanälen aufnehmen. Besonders ist hier die Architektur, da es das erste Programm war, das einem ermöglichte, Plugin's direkt auf einen Kanal zu legen.

Es ist allerdings "nur" ein Aufnahmeprogramm und kein Bearbeitungsprogramm, wie z.B. in Audition integriert. Dieses Argument wird aber dadurch hinfällig, dass es mit dem Programm "JACK" verbunden ist, was einem ermöglicht, sämtliche Ein- und Ausgänge und ebenso die Audiostreams anderer Programme zu verbinden. (Mehr dazu später)

Nach einem einführenden Tutorial bin ich sehr gut mit der Benutzerführung klar gekommen. Positiv ist mir aufgefallen, dass man sehr leicht die Übersicht über seine verschiedenen Kanäle bewahren kann, indem man die Kanäle sehr einfach nach Bedarf verstecken und wieder erscheinen lassen kann, bzw. die Anzeigehöhe der einzelnen Kanäle verändern kann ('STRG'+'Mausrad'). Auch verlagert sich das Bedienen mehr auf die Tastatur, was zu mehr Genauigkeit führt, als das Hin- und Hergeklicke bei anderen Programmen ('p' bzw 'e' gedrückt halten und die Start / Bearbeitungs-Linie folgt der Maus).
Die Übersicht über die Eigenschaften der einzelnen Kanäle erreicht man über 'STRG'+'e', ein kleines Fenster, das links erscheint, in dem sämtlichen wichtigen Bedienelemente sind (Lautstärke, Pan, Plugins, Outputstream), die von oben nach unten nach der Verarbeitungshierarchie angeordnet sind. Letzendlich können so viele Plugins (=Effekte) benutzt werden, wie die Prozessorleistung hergibt. Sehr schön finde ich die "Schnappschuss"-Funktion, was letzendlich eine Liste an Strukturdateien (in denen die Information gespeichert ist, wie die Audiodateien angeordnet sind) anlegt und man immer schnell zu alten Stadien zurückspringen kann. Das Programm kann zum einen Regionen definieren, quasi Fenster auf Audiodateien, die man auch so einfügen kann, zum anderen größere Gesamtabschnitte in Regionen einteilen, um schnellen Zugriff darauf zu bekommen.
Außerdem sieht es auch einfach verdammt gut im Vollbildmodus aus :)

Negativ ist, dass es ab einer gewissen Größe natürlich etwas verzögert die Befehle annimmt (das ist aber wohl ein allgemeines Performanceproblem bei allen Programmen) allerdings hatte ich keine Probleme mit Latenzen der Audiostreams. Einmal ist das Programm auch abgestürzt, hat sich jedoch ohne Datenverlust in dem Zustand kurz vor dem Absturz wieder starten lassen.

Alles in allem: Es kommt nicht ganz an die Benutzerfreundlichkeit und Kompaktheit von kommerziellen Allroundlösungen hin, aber ist nicht weit davon entfernt, zumal es gewisse Dinge auch einfach besser macht, als seine proprietären Freunde. Die offenen Schnittstellen kompensieren die fehlenden Funktionen zu Hauf.

Links:
Ardourexternal link
Handbuch (engl.)external link
Tutorial "Querdurch" (engl.)external link
Tutorial "Loops"external link

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eingetragen von Caldrac am Di, 05.Feb 2008 13:37